Mit dem „Küchengarten auf Tour“

Es ist etwas regnerisch und kalt an diesem Vormittag, an dem sich 15 Kita-Kinder zwischen drei und sechs Jahren auf der „Ameisenterrasse“ der AWO-Kita „Anny Trapp“ in Eutin treffen und gespannt darauf warten, was der Tag für sie bringt. Denn heute sind zwei Pädagoginnen aus dem Erlebnis Küchengarten Schloss Eutin zu Besuch, die gemeinsam mit den Kindern ein Hochbeet vorbereiten und die Grundlagen für die Pflanzzeit im Frühling schaffen. 

„Wisst ihr wer wir sind?“, fragen Mara und Bettina bei der Vorstellungsrunde und die Antwort kommt laut im Chor: „Vom Küchengarten!“.  Viel Zeit zum Warmwerden braucht es nicht und schnell wird klar: Hier sind echte Profis am Werk. „Ich hab schon mal eine Nacktschnecke gesehen“, ruft eines der Kinder stolz. Und ein anderes weiß: „Regenwurmkacke ist ein toller Dünger!“ Alle nicken zustimmend. 

Nach einer Runde „Tiere raten“, in der die Kinder ihr Wissen unter Beweis stellen dürfen, geht es mit Becherlupen auf die Suche nach Käferlarven, Regenwürmern, Tausendfüssern und Co., die im Hochbeet für fruchtbaren Boden sorgen sollen. Danach wird Gehölz und Laub gesammelt, um damit das neue Hochbeet zu befüllen, das vom Küchengarten auf Tour-Team schon im Vorfeld gebaut und fertig angeliefert wurde.

„Wir stellen uns immer individuell auf die Einrichtungen und die Gegebenheiten vor Ort ein und kommen in jeder Jahreszeit“, erzählt Natur- und Umweltpädagogin Mara Burkhardt, die mit Bettina Sust und drei weiteren Teammitgliedern in wechselnder Besetzung durch Einrichtungen in Ostholstein und Stormarn tourt. „Im Herbst und Winter kümmern wir uns um die Grundlagen und die Kinder können dann den ganzen Winter lang das Hochbeet füllen. Im Frühjahr richten wir die Hochbeete komplett ein und bepflanzen sie auch direkt“.

Weiter geht die Arbeit mit den Kindern an einem bereits vorhandenen Beet. „Wir machen schon ganz viel in diese Richtung mit den Kindern, freuen uns aber immer über neue Ideen und Impulse“, berichtet eine der Gruppenerzieherinnen, Ingrid Retschlag. Mit beiden Händen tief in der Erde wird der Boden gelockert und daraufhin Krokusse gepflanzt, die im Frühjahr die erste wertvolle Nahrung für Insekten bieten. Jedes Kind erhält eine Blumenzwiebel und lernt, dass sie mit der Spitze nach oben in die Erde gesetzt werden muss. Der Lerneffekt ist sofort da und die Kinder zeigen sich gegenseitig begeistert wie es geht: „Zuerst mit dem Finger ein Loch machen und dann die Zwiebel da rein“. Danach etwas Erde drauf und schon heißt es… Angießen!

Zum Abschluss des Vormittags gibt es noch eine Mitmach-Geschichte. Die strahlenden Gesichter machen deutlich, dass jede einzelne Aktion ein Riesenspaß für die Kinder war und das Schöne daran ist: Sie werden die Auswirkungen ihres Schaffens weiter beobachten und bestaunen können. Spätestens dann, wenn die Ernte des Hochbeets auf dem eigenen Teller und im Bauch landet, ist einer der Kreisläufe der Natur sinnlich erfahrbar geworden.

Der „Küchengarten auf Tour“ kann von Ostholsteiner Kitas und Grundschulen über den Bildungsspaß Holstein, einem Projekt der Stiftungen der Sparkasse Holstein, kostenlos angefragt werden: www.bildungsspass-holstein.de.

Hier gibt es weitere Infos: https://www.erlebnis-kuechengarten.de/auf-tour/